Camino , letzte Etappe von A Picaraña nach Santiago de Compostela

Früh los , die letzten 17 km nach Santiago. Die Sonne geht auf, Morgen dämmert. Das Brot von gestern mit Käse belegt war das Frühstück. Kein Kaffee.

Nach 4 km kam ein Hostel , das hatte einen Kaffeeautomat, Kaffee ziehen für einen Euro im Pappbecher. Naja, der Kaffeedurst treibt es rein. Die Toilette ist fast nobel!

Judith kam nicht zum Tragen

Und weiter geht es , wie schon die letzten Tage , bergauf, steil bergab. Die Knie mucken, stechende Schmerzen an der Innenseite des rechten Knie. Aber die letzten Kilometer schaffen wir noch.

Bei km 5,7 kommt eine WhatsApp von Luisa, sie ist angekommenen in Santiago. Das beflügelt einerseits, andererseits macht mich das auch sehr sentimental. Das Ende des Camino naht.

Santiago schon von Weitem zu sehen

Bei km 4,6 sage ich zu Mann, ‚komm ,nur noch Stadtpark und zurück, ist nicht mehr lang‘. Von weitem sehen wir Santiago, die Großstadt. Wir gehen unter einer Autobahnbrücke durch, aber der Weg führt weiter durch ruhigere Vororte und Art Kleingärten.

Dann kommt Santa Marta , eine Vorstadt mit schon hohen Häusern, nicht mehr die kleinen 1bis 2stöckigen Häuschen mit Garten und Hühnern.

Und so merken wir , wir nähern uns der Stadtmitte.

Altstadt

Durch die Altstadt Richtung Kathedrale, dahin führen gefühlt alle Wege. Je nach Camino führt ein anderer Weg zum MuschelPunkt vor der Kathedrale.

Als wir den Platz betreten, treten mir die Tränen in die Augen. Geschafft! Heil ,ohne Verletzungen, keine Blasen an den Füßen…aber was jetzt ? Was wird bleiben von dem Weg?

Geschafft
Da ist sie , da wollen wir hin
Hotel 5 Sterne neben dem Konvent mit Blick auf die Kathedrale

Wir gehen zum Pilgerbüro, stehen dort ca 20 Minuten an ,um unsere Pilgerurkunde zu bekommen. Die Kilometerurkunde benötige ich nicht. Ich weiss auch so, das ich viel geschafft habe, an meine Grenzen gegangen bin , müde manchmal den letzten Rest einer Etappe zur Unterkunft gestolpert bin.

Pilger-Urkunde

Wie meine Füsse, meine Knie, meine Hüften und mein Rücken geschmerzt haben am Abend, wenn der Rucksack von Rücken abgenommen war. Und wir nur ein wenig essen gehen wollten.

Wie ich nicht sitzen wollte oder stehen, weil nur beim Gehen die Schmerzen zu ertragen waren.

Als wir zum Pilgerbüro gingen, trafen wir tatsächlich Luisa und Mandy und verabreden uns für 19:00 zum Essen im Trarara, Nähe Pilgerbüro.

Dort trafen wir uns also zum Essen,Mirko aus Mittenwald, Mandy aus HH und Luisa aus Freiburg. Und wieder Erfahrung, Erlebnisse und manches aus dem Leben austauschen, lachen und planen, was wer die nächsten Tage machen will.

Pulpo
Paella marinara
Wenn Eis stilvoll serviert wird

Froh , satt und müde fallen wir in unsere Betten. Laut ist es in der Stadt, unsere Pension mitten drin. Was also immer ! auf den Camino mitgenommen werden sollte: Ohropax!

Wir haben noch einen Tag in Santiago zum Bummeln und Sightseeing. Es gibt die wirklich schöne Altstadt, die aber sehr touristisch ist. Die Klöster und Kirchen, die Markthallen…

Abendspaziergang zur Pension
Innenhof der Universität

Camino 15.Etappe von Pontesecures nach A Picaraña

Heute morgen gingen wir zum Ponte de Peregrino, eine ehemalige Garage oder Lagerschuppen , umgebaut zu einem Cafe/Kiosk zum Frühstück. Die Dame machte nette Fotos von uns , auch mit ihrer Kamera,mit unserer Erlaubnis , sie als Werbung zu nutzen. Lecker Café, eines Pizzabrot und ein Schokocroissant, das wir uns teilten. Ich ein Drittel , Mann den Rest.

Pontesecures

Und los ging es durch Padron , weiter durch Dörfchen mit Riesenkirchen. Unser Eindruck, je näher wir Santiago kommen , desto imposanter die Kirchen. Aber meist sind sie geschlossen, wir können immer nur durch kleine Fenster luschern.

Kirche in Padron

Oft geht es wieder bergauf und steil bergab.

Markthallen in Padron

Kurzer Stopp nach 8 km in einem Straßencafe für eine Cola, Kaffee, ein Croissant und einen Toilettengang.

Danach ging es beschwingt weiter. Bei km 11 treffen wir Luisa wieder, sie hatten wir in der Herberge in A Portela kennengelernt. Freude , Pause miteinander , quatschen, erzählen, wie es die letzten 2 Tage seither war. Sie muss auch nur noch so 2 bis 3 km wandern, macht wie wir gerade kürzere Etappen. Der Camino soll noch nicht so schnell enden. Und wir beide stellen fest, das unsere Etappe in ca 1,5 km schon zu Ende ist. Dabei hatten wir mit 16 Kilometern gerechnet. Nun waren es kurze 12. Aber egal, bevor wir zur Pension gehen, essen wir erstmal. Ich bekomme einen gemischten Salat , mit Grünzeug haben die Spanier und Portugiesen es nicht so. Lecker.

Wir treffen ein Paar, das gestern auch in Pontesecures war und wie wir in dem Restaurant am Fluss aßen. Kurz klönen , sie sind Franzosen , sprechen aber Englisch. Sie sind in der gleichen Pension wie wir. Fragen, ob wir in Santiago eine Unterkunft haben, das sei ja alles mega teuer. Ja, wir haben vorgestern schon eine Pension in der Stadt gefunden , die nicht so teuer wie die anderen ist.

Viel Leerstand,viel Verfall , schade

Danach sind wir die paar 100 Meter zur Pension gegangen, eingecheckt, Gott sei Dank ein Zimmer nach hinten, denn die Straße ist sehr befahren, schnell duschen, Wäsche waschen, Buch schnappen , ab in den Garten und die Sonne genießen. Wäsche hängt in der Sonne und ist bestimmt ratzfatz trocken!

Nach ca 1,5 Stunden möchte ich nach oben auf das Zimmer ,um auf Toi zu gehen und das Tablet aufzuladen und stelle fest, wir sind im Garten gefangen, das Tor geht nicht auf. Kein Stück kann ich es schieben. Mann auch nicht. Abgesperrt. Gefangen hinter hohen Mauern.

Ausweg ? Ja , bei Nachbars am Zaun entlang quetschen…also, Beutel an Mann , quetsch an Mauer vorbei… 2 Beutel von Mann über die hohe Mauer gereicht, Mann quetscht sich auch. Nun sind wir auf dem Zimmer, sonnen im Garten verleidet…wer mag sich schon hin und her quetschen.

Dabei ist es da im Garten sehr schön , wir saßen nett unter einem Feigen- und einem Walnussbaum, aßen jeder 2 Feigen, ich klaubte 2 Walnüsse vom Boden, schälte und knackte sie. Die müssen noch etwas trocknen, die Nuss war noch etwas weich. Ich mag normalerweise keine Feigen, aber die hier vom Baum, grade eben reif , waren sehr lecker! Was für ein Schlaraffenland an Obst und Gemüse! Die Weintrauben, die wir manchmal am Wegesrand pflücken, waren so lecker und süß, jedes Weinstockfeld hatte andere Trauben, ich hatte welche gepflückt, die schmeckten fast nach Marzipan. Geschmacksexplosionen auf der Zunge. So tolle Trauben habe ich noch nie geschmeckt!

Garten der Pension

Abends ab 19 Uhr sind die Restaurants wieder geöffnet, dann gehen wir zum Supermarkt, um Wasser zu kaufen, und Abendessen.

Hier war ich schon wieder aus dem Garten raus

Früh ins Bett, haben wir uns vorgenommen, damit wir früh los kommen. Noch knappe 18 km bis Santiago.

Da laufen wir dann morgen ein, vielleicht schaffen wir es zur Mittagsmesse , aber abends wäre ja auch okay.

Fazit: bestes Wetter, 12 km , ein bisschen traurig, das morgen die letzte Etappe sein wird, gute Stimmung, Füsse immer noch heil und ohne Blasen, bei mir muckt das rechte Knie, aber sonst machen unsere Körper besser als erwartet mit.

Camino 14. Etappevon Caldas de Reis bis Pontesecures

Huch, ich wachte um halb 8 auf, ist ja fast wie ausschlafen. Also flott unter die Dusche, packen und los. Die erste Pastelaria, Panedaria war so voll von Rad- und WanderPilgern…da gingen wir über die Kreuzung zu einer leeren Bäckerei. Als wir die leeren Auslagen sahen ,und die beiden VerkäuferInnen so voller Sonntagsmorgenslust erschienen, wussten wir, warum die leer ist. Aber uns hat es gereicht für einen Kaffee und je ein Viertel Tortilla , die wohl ja von Gestern war, aber trotzdem schmeckte und einfach Kraft gibt.

Dann los durch Caldas de Reis , Flirt waren wir außerhalb des Ortes im Grünen. Massenwanderung, aber das war uns ja schon gestern aufgefallen. Jetzt laufen halt alle Caminos aus Portugal zusammen plus die , die ’nur’100 km gehen und die Wochenendpilger.

Also haben wir gestern alle Stationen bis Santiago durchgeplant und auch in Santiago schon für 2 Nächte gebucht. Aber jetzt ging es erstmal bergauf, bergauf … Dann kamen wir nach 8 km an einem Kaffee vorbei. Tragen dort ein deutsches Pärchen, die ihre Rucksäcke wieder schulterten und meinten, schau Mal die Schlange…und die Frau hat eine halbe Stunde gebraucht, um auf Toilette zu gehen. 1 Toi für alle neben der Küche. Okay , meinte ich ,dann geh ich in den Wald. Und wir gingen weiter. Nur das mit dem Wald ist irgendwie doof, wenn Massenwanderung stattfindet.

Riesenkürbisse!
Abwärts

Nach ein paar wenigen Kilometern kam noch ein Café, dort ganz es witzigerweise, obwohl alle für Getränke usw an der Theke anstanden, eine freie Toilette. So schnell war ich !

Und danach gab es Cola Zero und ein Drittel eines Schokoblätterteigteilchens. Yummi, Schoki!

Mit neuer Kraft und ohne Gänsehaut , weil ich nun nicht mehr dringend auf Toilette musste , ging es weiter. Nur noch 7 km , meinte ich zu Mann. Die hatten es in sich! Erst bergauf wie die Bergziegen , dann den Weg, den wir hochgekraxelt sind, wieder steil bergab. Das geht echt auf die Knie, trotz Stöcke!

Von da oben kommen wir

Das nächste Café war auch voll und ziemlich busy…zuviel für uns. Auch die Pilger hinter uns, die ganze Zeit reden und reden, boah. So Gruppen , die den Camino wandern, ohne Gepäck ( Rucksackneid, Erinnerung?!), Und dann reden die die ganze Zeit ,und in einer Lautstärke. GsD verstehe ich kein Spanisch oder was immer die sprachen, aber da muss ich mich echt in Gelassenheit üben. Auch, wenn so Raucher vor mir, mitten in der Natur , eine nach der anderen qualmen, und leider auch noch meine Geschwindigkeit haben, also ich nicht mal so eben überholen kann, arrgh!

In Valga

Aber nach viel auf und ab näherten wir uns Pontesecures.

Biegen in die Innenstadt ab und suchen uns ein Restaurant, es gibt Tostas, Sandwiches ,Burghers…

Bestellen , essen , Spanier kommen rein zum Motorradrennen gucken und wohl einem Nachmittagsabsacker.

Das Bürgerbrötchen war wirklich so rot, schmeckte aber gut

Dann suchen wir uns unser Hotel, das bisher teuerste und auch noch ohne Frühstück. Aber die Betten sind breit und bequem, das Bad ist super, es gibt einen Fahrstuhl. Es liegt am Fluss in der Nähe des Hafens. Also für nachher, wenn die Füsse sich ausgeruht haben und nicht mehr so rund anfühlen, was zum Bummeln und gucken…

Es waren heute 17 km, 25929 Schritte, schönes Wetter ,nicht zu heiss, keine Blasen an den Füßen, die Laune ist gut. Santiago kommt näher nur noch knapp unter 30 km bis dahin.

Also 2 Tage noch, da wir nur 15 km Etappen einplanen. Dann sind wir am Nachmittag nicht so fertig , wie nach langen Etappen über 20 km , können uns nicht was anschauen und es ist viel entspannter, da wir ja sowieso unsere Unterkünfte reserviert haben .

Camino, 13. Etappe von APortela bis Caldas de Reis

Die MitschläferInnen im Matratzenlager fingen gegen 6:45 Uhr an rumzuwuseln. Also wachten auch wir auf, ließen sie erstmal.alle machen. Als alle den Raum verlassen haben, machten auch wir uns fertig. Im Haupthaus gab es dann Espresso, Toast , Weissbrot und ich fand im Kühlschrank Erdbeermarmelade . Dazu noch ein Apfel und danach Bom Camino von allen an alle…

Und los ging es…die Sonne war schon aufgegangen, also schon hell und noch angenehm kühl. Der Camino ging über Feldwege ,kreuzte die N 55 , aber lief wunderbar und oft schön schattig. Dann kam ein Café , dort trafen wir wieder ein paar aus der Herberge, also Kaffee trinken, Mann ißt eine Tortilla. Weiter geht es zu den Wasserfällen vor Briallos. Mini-Umweg , lohnte sich. Als wir wieder bei der Strasse ankommen, biegen grade 2 Touribusse ein. Puh, wir hatten die Fälle für uns. Weitere 7 km gibt es eine Cantina, sehr schön ruhig ,mit MiniPool, ruhigem Garten . Sie haben 2 kleine Blockhäuser und einen 4er Schlafsaal. Wenn ich das gewusst hätte , hatten wir das evtl gebucht. So geht es nach einem Pilgermenue ( Hähnchensteak mit Fritten, für mich Tortilla, danach Kaffee) weiter nach Caldas de Reis. Insgesamt bis zur Unterkunft 13,5 km. Einchecken, duschen, ausruhen , Sightseeing. Nettes Örtchen.

Wasserfälle vor Briallos

Am Abend essen im Leo. Der Burger kam nach einer Stunde, sehr überteuert, Salat hatte ich dazu bestellt ( mit 3 Salatblättern ,1/2 Tomate , 1 Zwiebelringchen und in Plastik abgepacktem Öl und Essig für 4 €). Mann bekam seine in Käse schwimmende Pizza , als ich fertig war mit dem Essen. Und dann schmeckte sie nicht mal. Die Beurteilung bei Google fiel dann entsprechend aus. Normalerweise beurteile ich nicht, wenn ich was Negatives schreiben muss, sondern mache positive Rezensionen, aber diesmal musste es sein.

Schade. Aber so ging es an vielen Tischen, teils war die Pizza wohl innen noch roh, teils kam sie erst , wenn alle anderen am Tisch ihre schon aufgegessen hatten , oder der Rand war schwarz verbrannt, usw und an anderen Tischen, wo die Leute nach uns kamen ,kam die Pizza eher als bei uns. Überforderung und dann stellten sie noch extra Tische auf, weil noch Leute warteten…

Fazit :Heute 15 km , gutes Wetter, etwas wärmer, Stimmung gut, es macht Spass, zu wandern und nette Leute , kurze nette Begegnungen zu erleben

CAMINO 11.Etappe Arcade bis Pontevedra

In Arcade sind wir morgens erstmal frühstücken gegangen, Tortilla und Kaffee, dazu gibt es , und das finde ich so nett in Spanien und Portugal, süße Teilchen. Als wir gezahlt hatten und unsere Rucksäcke gerade nahmen, kam die Barista und schenkte uns noch 2 Stück Kuchen und sagte : Power for Camino. So süss!

Und dann ging es bei gutem Wetter los über Poio nach Pontevedra. Durch Wald , über Hügel , an Ständen vorbei ,so Einheimische Schnickschnack, Getränke und Obst verkaufen wollten. An einem Dudelsackspieler vorbei, auch der wollte natürlich Kram verkaufen, aber er spielte so schön.

Am Fluss durch schattige Wege gelangten wir nach 12,5 km nach Pontevedra , wo wir in einem Straßenrestaurant sehr gut zu Mittag aßen. Sardinen und span. Kartoffelsalat, danach Scholle mit Kartoffeln. Sehr lecker, Riesenportionen.

Nochmal 2,5 km zu unserer Pension , die unmittelbar bei der Altstadt liegt. Pension Santa Clara, im 3. Stock ohne Fahrstuhl, ächz, aber mit Balkon mit Blick zur Altstadt

Also duschen, ausruhen und dann ein wenig durch die Altstadt bummeln. Pontevedra hat eine sehr schöne, belebte Altstadt.

10. Etappe von Redondela nach Arcade

Heute wird es eine kurze Etappe von grade mal 8 km . Wir haben ein Hotel gebucht Nähe Camino. Einen Tag Erholung

Aber erstmal mit Andrea frühstücken gegangen. Es gab Gorilla und Café plus ein halbes Croissant .

Sehr lecker, wärmend und kraftigend.

Dann geht es los , weiter die Hügel hoch und runter , bis zur Bucht von Vigo , fast ans Meer wollen wir. Wir treffen unterwegs wieder alte Bekannte von Camino, kurz klönen und weiter

In Arcade angekommen , mache. Wir eine Kaffeepause mit Andrea und bringen sie danach zum Bahnhof. Den Rest der Strecke nach Pontevedra möchte sie mit der Bahn fahren, auch für sie ein Restday.

Wir checken im Hotel ein , ruhen aus und gehen dann nachmittags in Arcade spazieren . Uns gefällt das Fischerstädtchen. Mit kleiner Marina, netten kleinen Stränden und teils engen Straßen , am Hang gebaut. Wir essen bzw teilen am Fluss an der alten Brücke ein daily Menue, weil ich noch keinen echten Hunger habe. Klar , habe beim Ausruhen und lesen ein bisschen vom Knabberkram gefuttert.

Abends holen wir uns aus dem Supermarkt Salat und Joghurt, weil Mann nun keinen Hunger hat.

Also ab auf die Betten , Abendessen, Glotze läuft , leider nur auf Spanisch, also Nachrichten schauen im wahrsten Sinn.

Ich lese noch und dann gute Nacht.

9. Etappe von O Porriño bis Redondela

Bei Regen los, ca 99.9. km noch, dann kamen wir an einer Unterführung an , und bleiben da erstmal. Ergiebiger Regen … Und dann kam Andrea, ein Engel mit Mülltüten. Also Löcher rein, über den Rucksack und den Körper stülpen und abwarten ,daß der Regen weniger wird.

Wir schaffen es dann einigermaßen trocken bis Mos. Dort stranden wir bei Kaffee und seeeehr ergiebigen wasserfallartigen Regenguss, der sehr lange dauert. Buchen die nächste Unterkunft in Redondela. Und überlegen , ob wir uns zu dritt ein Taxi bis dahin teilen …

Zu dritt diskutieren wir, wie es weitergehen soll. Wir lassen uns eine Taxinummer geben, gehen aber los. Von Bushauschen zu Bushauschen, Mülltüte drüber, Mülltüte ab…

Nach 2,5 km finden wir ein Lokal und gehen da zu dritt essen. Danach geht es erstmal noch einen „Berg“ in den Wald hoch und danach fast nur noch abwärts. Boah meine Knie!

Zwischendurch immer wieder Nieselregen. Und immer , wenn die Wolken heller aussehen, denken wir , jetzt wird es trocken…Und denken bei jeder Kurve, gleich sind wir da. Und jaaaa… Es werden immer mehr Häuser, das Schild Redondela taucht auf…

Jetzt nur noch die Unterkunft finden…

Sie liegt mitten in der Altstadt und ist eine normale Pilgerherberge. Als wir den Schlafsaal sehen , schlucken wir, denn ich hatte eigentlich einen Raum für 2 reserviert. Ja , wir haben einen Raum für uns, ein Stockbett und ein Einzelbett. Sogar Bettwäsche und Handtuch ist dabei. Bad müssen wir uns teilen, aber egal. Für 42 € geht es, je näher wir Santiago de Compostela kommen,desto mehr ziehen die Preise an. Und es ist ein heiliges Jahr, heißt , es pilgern noch mehr Menschen nach Santiago. Und in Tui kommen mehrere Pilgerwege zusammen und wer eine Pilgerurkunde haben möchte,muss die letzten 100 km zu Fuß oder 200 km per Rad nachweisen mit 2 Stempeln am Tag.

Nachher treffen wir uns mit Andrea ,mit der wir seit O Porriño gewandert sind, zum Essen . Und evtl gehen oder fahren wir morgen miteinander weiter bis Pontevedra

Regen ist für morgen auch noch angesagt.

Laden in Mos
In Mos immer noch ergiebiger und kühler Regen
Durch die tiefliegenden Wolken sind die Berge nicht mehr zu sehen, aber die sind da, denn ich bin da drüber gekraxelt
Abwärts geht es, am Horizont die Bucht, in der Redondela liegt, unser Ziel für heute
Am Ziel, und die Sonne lacht sich ins Fäustchen

8. Etappe Valenca bis O Porriño

Mit Regen aufgewacht, also erstmal Frühstücken gehen. Warmes Croissant mit Nutella habe ich seit bestimmt 10 Jahren nicht mehr gegessen. Ganz viel Obst, ordentlich Kaffee, ein Brötchen mit viel Käse. Nochmal rausgucken… Okay , wir packen dann Mal unsere Rucksäcke.

Zitadelle in Valenca , Ausgang Richtung Spanien

Auschecken , bezahlen ,nochmal Route gucken, loswandern. Es nieselt nur noch, also lohnt sich die Regenjacke nicht, anstatt innen nass geschwitzt zu sein , ist halt aussen feucht. Hört auch wieder auf.

Ist auch so, und dann wurde es schwul-warm mit 26 Grad. Wir wurden von der Muschel wieder durch die Zitadelle geleitet, zur Brücke nach Spanien. Die alten Grenzhäuschen in den Brückenenden sind noch da. Durch Tui gewandert, schöne Altstadt mit verwinkelten Gassen.

Oben Portugal,unten Spanien

Kilometer 118 am Anfang von Tui. Am Ende von Tui … enttäuschende 116, wir wurden wirklich im Zickzack durch die Stadt geführt. Aber dann ging es flott raus ins Grüne, über alte römische Brücken, die über kleine Flüsschen führen, durch Felder und Dörfer.

Am Ende von Tui kam der letzte Trinkwasserbrunnen, danach öde trockene stillgelegte , nicht wie in Portugal in jedem Dorf. Wir wären froh, da nochmal die Flaschen gefüllt zu haben, denn nun kam( und das wussten wir ja nicht vorher) …nichts. Irgendwann nach insgesamt 13 km kam ein Café, dort also Stempel, Getränk und Sandwich zu uns genommen und nach einer Unterkunft recherchieren.

Das Hostal , dem ich auf AB gesprochen habe, rief bis jetzt nicht zurück.

Also wanderten wir weiter, entschieden uns für den längeren , wohl aber ruhigeren Weg , statt gerade aus durch die Industrial Zone zu gehen. ( Im Nachhinein eine gute Entscheidung, wir trafen grade beim Essen andere Pilger, die wir ja auf dem Weg immer wieder treffen, und sie erzählten uns : straight through Industry, only Asphalt and Sun burning bzw no shadows,nö Cafés ,no Restaurants…

Was sind wir froh, haben dadurch zwar 2 km mehr auf der Uhr , aber runde Füsse sind runde Füße , ob 20 oder 22 km.

Verbrannte Waldstücke, alte Pilgerbildnisse

Auf jeden Fall kamen wir wieder durch verbrannte Waldstücke, müssten ziemlich lange auf einer Straße am Wald gehen , bis wir fast in O Porriño waren. Da gingen dann die offiziellen Muschelpfeile an der Straße entlang in den Ort, und eine Alternative am Flüsschen lang in den Ort. Wir trafen an dieser Wegscheide ein Pärchen Vietnamesischen Ursprungs , gebürtig in Thüringen, er lebt und arbeitet in Berlin , sie lebt im Sommer mit ihm, und im Winter in Hanoi, wo sie Deutsch unterrichtet an einer deutschen Schule. Und so schnackten wir uns die letzten 4 Kilometer bis in die Stadt.

Sie sind in einer Pilgerherberge untergekommen, wir müssten noch suchen, sind aber nur 50 m weiter fündig geworden, eine alte Pension, leider ohne Fahrstuhl, unser Zimmer liegt im 3. Stock. Meine Muskeln murren, meine Füsse sind stinkig ( hehe, im wahrsten Sinn des Wortes).

Fußgänger Zone O Porriño

Also erstmal duschen, ausruhen, dann Runtersteigen und essen gehen. Pappsatt nach 1 Burger, Mann ein großes Baguette und Tapas ( onionrings, fries, salad) gehen wir wieder zur Pension, kaufen unten im Supermarkt Wasser ( schrecklich, dieses gechlorte Wasser, ich habe am ganzen Körper allergische Pusteln , weil ich das nicht vertrage.)

Und jetzt gleich : Licht aus, bissl lesen, Mann hört Hörbuch.

Dafür , dass wir heute nur 8 bis 10 km gehen wollten: 22 km, 37059 Schritte, keine Blasen an den Füßen, Muskeln an den Oberschenkeln sind okay ( Magnesium gestern Abend genommen, und heute ausgiebig gedehnt) , Laune gut.

Nur noch 99 Kilometer bis Santiago. Alle Fotos ohne Filter, selbst verwackelt und mit Handy aufgenommen …

Camino 6. Etappe von Vitorino/ Valhinhas nach Rubiaes

Ich kann die Herberge nur empfehlen, ein umgebauter Pferdestall, wir schliefen also in einer Pferdebox. Abends kochte die Herberge Besitzerin für uns , wer wollte. Und es gab laut Mann sehr leckeren eigenen Wein. Für 12 € für alles , kannste nicht meckern. Und es war ein sehr lustiger Abend mit Portugiesinnen, Deutschen, einem Ami, einer Kolumbianerin, Niederländern , einem Franzosen und einer Italienerin. Viel gelacht..

Abendessen

Da es heute heiss werden soll, hat mein Innerer Wecker mich schon um 6:30 geweckt… Also aufstehen, fertig machen, packen, und in die Küche zum Kaffee kochen.

Küche und Aufenthaltsraum

Haben sich auch alle anderen gefreut, die nach mir kamen… Oh legger Kaffee.

Und dann gingen auch die ersten schon los, wir frühstücken erstmal

Aber um 8 :30 sind wir auf dem Camino und es ist schon so warm, das Mann sich nach 20 Minuten seine lange Jacke auszog.

Eingang der Herberge

Teils durch Wald, auf steinigen Wegen , teils echt steil hoch, aber klar , wir müssen ja bissl bergig überqueren …meist sind es Hügel , die die meisten aus Süddeutschland als Minihügelchen bezeichnen würden, aber bei praller Sonne ist das , finde ich , anstrengend.

Aber bisher keine Blasen, guter Dinge und wir können alles wunderbar auf uns zukommen lassen.

Bisher hat ja alles ohne Reservierung geklappt.

Aber wir erfahren, dass in Ponte de Lima ein großes Festival stattfindet, ausgerechnet heute. Keine Unterkünfte mehr zu bekommen, alles ausgebucht.

Dazu noch ein Stolpern am Straßenrand und Fall auf das rechte Knie…irgendwie langt es mir heute

Ponte de Lima

Also maps.me an und zum Busbahnhof. Da gibt es in der Nähe einen Mac Donalds, da also rein, Getränkekaufen, auf Toilette gehen. Weiss ja keiner , was noch kommt. Und die Cola Zero zischte ! Boah, hatte ich das nötig!

Plötzlich spricht und jemand an, und welch Freude, es ist Maria, die am gestrigen Abend für uns 2 Lieder Fado gesungen hat, mit ihrer Mutter. Sie wollten per Bus nach Barcelo zurück, da sie heute noch Zuhause in Lissabon sein wollten. Sie erzählen, dass keine Busse wegen des Festivals fahren. Upps. Was nun?

Die beiden Frauen sind so toll, sie versuchen, ein uber zu bestellen, aber es ist nichts zu machen. Festival.

Okay, dann Taxi? Ich rufe bei der jetztigen Unterkunft an, ca 17 km von Ponte de Lima entfernt. Yes , a Rooms, 4 Beds…does not Matter, WE need 2 beds.

Also rufen Maria und Mama ein Taxi ( da sie portugiesisch sprechen, können sie alles erklären)

Bussi rechts, Bussi links, obrigada, buen Camino und adios.

Das Taxi bringt uns in die Herberge. Naja, ein Raum mit 4 Betten ( ich habe ja Ohropax) mit Bad , kein Frühstück, aber ein Swimmingpool.

Luxus in einer Pilgerherberge

Nun relaxen wir, dann gehen wir zum Mercado und essen, und dann früh ins Bett. Auch morgen soll es heiss werden.

Die 3 Italiener , die wir auf der 5. Etappe immer wieder getroffen haben bzw überholt haben, oder sie uns, sind gerade hier in der Herberge angekommen…auf den Pilgerwegen triffst oft immer wieder auf die gleichen 3

Für morgen müssen wir Mal schauen, in ca 17 km sind wir an der spanischen Grenze. Aber bei Hitze und ordentlich Hügeln… Puh

Wir werden es sehen.

Blick von der Herberge
Im Garten der Herberge
Garten mit Terrasse

Camino 5. Etappe von Lijos nach Vitorino dos Piōes

Morgens war es noch recht diesig , aber warm. Nach einem schönen Frühstück in unserer tollen Unterkunft gingen wir los

Und es ging durch ein Dörfchen mit Supermarkt, so dass wir Wasser kaufen konnten.

Und es ging prompt los mit sanften Steigungen , ich fing sofort an zu schwitzen. (ich schwitze immer)

So langsam kamen auch andere PilgerInnen und waren gar nicht langsam, Sie überholten uns…dann trafen wir sie wieder bei den Schafen

Mäh
Olivenhain zu kaufen

Weiter ging es durch kleine Dörfer , Wald und Landschaft. Es wurde wärmer , die Steigungen schon etwas mehr.

Der erste Americano musste dann auch mal sein, es war immerhin schon 10:30 Uhr und ich ohne Kaffee in Bewegung…

Der Mann hinterm Tresen fragte: „sprekken ssie dötsch?“

Der erste Stempel für heute.

Der Himmel riss auf , der Nebel hängt noch in den Bergen. Und ich habe so ein wenig die Ahnung , dass es noch einige Steigungen geben wird. Zur Zeit im Schatten 21 Grad. Das heißt , in der Sonne beim Wandern wird es heiß.

Tramel

Weiter und weiter, hoch und runter, Straßen , Kopfsteinpflaster, manchmal fester Sandweg…

Gut,dass wir viel Wasser haben.

Und dann geht es durch malerische Weinberge, Olivenhaine, durch kleine Dörfer…

Die Sonne knallt ganz schön… Immer wieder treffen wir die gleichen Leute, mit Gepäcktransport ( Rucksackneid), die haben nur ihren Proviant mit, also schneller zu Fuss, aber wir überholen sie trotzdem manchmal), dann die Jungen, die zwar Gepäck tragen, aber flott gehen, naja und dann wir…

Aber die Landschaft ist wunderschön, das siehst du einfach anders , als mit Rad oder Auto.

Irgendwie zieht es sich heute

Wenig Pausen, immer nur schnell im Schatten etwas trinken,Mann muss essen ( ich zwinge ihn, denn Hunger hat keiner von uns, aber er soll ja nicht abnehmen).

Und weiter geht es , Steigungen , an Kirchlein vorbei zu einer alten Brücke, wo wir unsere Füße ins Wasser halten, brrh , eiskaltes Bergwasser.Wichtig, danach gut abtrocknen , Hirschtalg auf die Füße und Sockenwechsel.

Fuente das Tabuas

Irgendwann möchte ich nicht mehr, ich wollte was Essen ,eine Pause. Fluchend über fast keinen Schatten, kein Restaurant in Sicht , dann kam die Erlösung, in 3 Kilometern ein Restaurant mit Pilgermenu. Auch eine Unterkunft war dort wohl in der Nähe. Nach 16 km in der knalligen Sonne war um 15 Uhr Schluss.Wir bekommen 2 Betten in einem umgebauten Pferdestall bzw in einer umgebauten Box mit Dusche, Toilette,Doppelbett , Handtüchern und treffen fast alle, die so auf dem Weg uns oder wir ihnen über den Weg gelaufen sind.

Weinlese im Gange
Ehemalige Pferdeboxen
Blick von der Unterkunft über die dazugehörigen Weinberge

Nacb dem Einchecken gingen wir essen .

Und nun faulenzen , bis zum Abendessen in der Unterkunft mit den anderen Pilgern, klönen mit den anderen auf deusch, Englisch …Die Sonne kann ich jetzt genießen, Kopf im Schatten, Beine in der Sonne.

Schwimmteich…