Früh los , die letzten 17 km nach Santiago. Die Sonne geht auf, Morgen dämmert. Das Brot von gestern mit Käse belegt war das Frühstück. Kein Kaffee.
Nach 4 km kam ein Hostel , das hatte einen Kaffeeautomat, Kaffee ziehen für einen Euro im Pappbecher. Naja, der Kaffeedurst treibt es rein. Die Toilette ist fast nobel!
Und weiter geht es , wie schon die letzten Tage , bergauf, steil bergab. Die Knie mucken, stechende Schmerzen an der Innenseite des rechten Knie. Aber die letzten Kilometer schaffen wir noch.
Bei km 5,7 kommt eine WhatsApp von Luisa, sie ist angekommenen in Santiago. Das beflügelt einerseits, andererseits macht mich das auch sehr sentimental. Das Ende des Camino naht.
Bei km 4,6 sage ich zu Mann, ‚komm ,nur noch Stadtpark und zurück, ist nicht mehr lang‘. Von weitem sehen wir Santiago, die Großstadt. Wir gehen unter einer Autobahnbrücke durch, aber der Weg führt weiter durch ruhigere Vororte und Art Kleingärten.
Dann kommt Santa Marta , eine Vorstadt mit schon hohen Häusern, nicht mehr die kleinen 1bis 2stöckigen Häuschen mit Garten und Hühnern.
Und so merken wir , wir nähern uns der Stadtmitte.
Durch die Altstadt Richtung Kathedrale, dahin führen gefühlt alle Wege. Je nach Camino führt ein anderer Weg zum MuschelPunkt vor der Kathedrale.
Als wir den Platz betreten, treten mir die Tränen in die Augen. Geschafft! Heil ,ohne Verletzungen, keine Blasen an den Füßen…aber was jetzt ? Was wird bleiben von dem Weg?
Wir gehen zum Pilgerbüro, stehen dort ca 20 Minuten an ,um unsere Pilgerurkunde zu bekommen. Die Kilometerurkunde benötige ich nicht. Ich weiss auch so, das ich viel geschafft habe, an meine Grenzen gegangen bin , müde manchmal den letzten Rest einer Etappe zur Unterkunft gestolpert bin.
Wie meine Füsse, meine Knie, meine Hüften und mein Rücken geschmerzt haben am Abend, wenn der Rucksack von Rücken abgenommen war. Und wir nur ein wenig essen gehen wollten.
Wie ich nicht sitzen wollte oder stehen, weil nur beim Gehen die Schmerzen zu ertragen waren.
Als wir zum Pilgerbüro gingen, trafen wir tatsächlich Luisa und Mandy und verabreden uns für 19:00 zum Essen im Trarara, Nähe Pilgerbüro.
Dort trafen wir uns also zum Essen,Mirko aus Mittenwald, Mandy aus HH und Luisa aus Freiburg. Und wieder Erfahrung, Erlebnisse und manches aus dem Leben austauschen, lachen und planen, was wer die nächsten Tage machen will.
Froh , satt und müde fallen wir in unsere Betten. Laut ist es in der Stadt, unsere Pension mitten drin. Was also immer ! auf den Camino mitgenommen werden sollte: Ohropax!
Wir haben noch einen Tag in Santiago zum Bummeln und Sightseeing. Es gibt die wirklich schöne Altstadt, die aber sehr touristisch ist. Die Klöster und Kirchen, die Markthallen…